Am Morgen des 13. Januars 2025 machte sich die Klasse der Berufsoberschule (BOS) Ahrensburg bei eisigen -5 Grad auf den Weg zu einem besonderen Ziel: dem stationären Hospiz in Bad Oldesloe. Im Vorfeld hatten wir uns nur kurz mit dem Thema beschäftigt und demnach waren unsere Erwartungen noch eher vage. Viele von uns hatten ein Bild von einem stressigen, tristen Umfeld mit wenig Personal und einer bedrückenden Atmosphäre im Kopf. Doch beim Stationären Hospiz in Bad Oldesloe angekommen, wurden wir positiv überrascht.
Trotz der frostigen Temperaturen wurden wir wärmstens willkommen geheißen. Nach unserer Ankunft führte uns der erste Weg in den „Raum der Stille“. Dieser Ort lud uns ein, zur Ruhe zu kommen und unsere Gedanken zu sammeln. Hier erfuhren wir auch erste Einblicke in die Arbeit des Hospizes und dessen Philosophie. Die Atmosphäre war beruhigend und einladend – ein erster Kontrast zu unseren Erwartungen.
Bei der anschließenden Führung durch das Haus fiel uns besonders der außergewöhnliche Ausbau eines alten Bahnwaggons ins Auge. Dieser dient als multifunktionaler Raum für Musik, Trommeln, Meditation und Aufklärungsarbeit. Er ist ein Ort der Begegnung und der Ruhe zugleich, der den BewohnerInnen und BesucherInnen des Hospizes zahlreiche Möglichkeiten bietet, ihre Zeit kreativ und besinnlich zu gestalten.
Ein absolutes Highlight unseres Besuchs waren die Alpakas, die auf dem Gelände gehalten werden. Diese sanften Tiere strahlen eine beruhigende und positive Energie aus und schenken den Gästen des Hospizes Mut und Zuversicht. Ihre Anwesenheit macht deutlich, wie wichtig tiergestützte Therapien sein können, um das emotionale Wohlbefinden der Menschen zu stärken.
Austausch im ambulanten Hospiz
Nach unserem Besuch im stationären Hospiz ging es weiter zum ambulanten Hospiz in Ahrensburg. Dort angekommen wärmten wir uns bei einer Tasse Tee oder Kaffee auf und führten intensive Gespräche über Themen wie Tod, Vorsorge, Beerdigung und unsere eigenen Ängste. In einer offenen und respektvollen Atmosphäre konnten wir uns über die vielfältigen Möglichkeiten austauschen, die das Hospizwesen bietet. Dieser Austausch half uns, unsere Vorstellungen zu erweitern und das Thema Sterbebegleitung in einem neuen Licht zu sehen.
Der Ausflug ins Hospiz war für uns alle eine tief mitnehmende und lehrreiche Erfahrung. Er zeigte uns, dass ein Hospiz weit mehr ist als nur ein Ort der Trauer. Es ist ein Raum für Hoffnung, Gemeinschaft und Würde – selbst in den schwierigsten Momenten des Lebens. Wir kehren mit neuen Perspektiven und einem verstärkten Bewusstsein für die Bedeutung von Sterbebegleitung nach Hause zurück.
Wir danken Frau Balkenhol vom ambulanten Hospiz, die uns den ganzen Tag begleitet hat und dafür Sorge trug, dass es ein unvergesslicher Ausflug für uns wurde!