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Hamburg von ganz nah dran – mit 4 Berufsschulklassen Außenhandel in den Hafen und die Speicherstadt

Hamburg von ganz nah dran – mit 4 Berufsschulklassen Außenhandel in den Hafen und die Speicherstadt

Jeder kennt ihn: den Hamburger Hafen.

Aber was spielt sich hinter den Kulissen des größten Seehafens Deutschlands ab?

Das und Weiteres haben wir auf der „Tour der Giganten“, sowie bei einem Besuch der Hamburger Speicherstadt, dem weltgrößten historischen Lagerhauskomplex, erfahren.

Der 07.05.1189: der Tag an dem der Hamburger Hafen gegründet wurde. Bis zum 19. Jahrhundert war dieser ein flacher Reede-Hafen. Heute ist er nicht nur der größte Seehafen Deutschlands, sondern zählt neben Rotterdam und Antwerpen auch zu den drei größten Häfen Europas.

Der Hamburger Hafen gilt in erster Linie als Drehscheibe zwischen den Märkten in Asien und Osteuropa. Über 90% des gesamten Welthandels wird über See abgewickelt, unzwar deshalb, weil das Schiff mit riesigem Abstand das günstigste Transportmittel von allen ist. Aufgrund dessen ist die Lage des Hamburger Hafens an der Elbe kein Nachteil mehr, sondern ein ziemlich großer Standortvorteil. Etwa 1/3 aller Güter, die im Hamburger Hafen umgeschlagen werden, haben Quelle und Ziel in der Metropolregion Hamburg. Die Schiffe können über die Elbe sehr weit ins Binnenland und damit in die Märkte direkt hineinfahren. Das ist der geostrategische Vorteil, den die Binnenlage des Hamburger Hafens bringt.

Das Hafengebiet umfasst eine Gesamtfläche von 7.236ha (davon 6.403ha nutzbar, davon 4.249ha Landfläche und 2.987ha Wasserfläche). Rund 2/3 der Güter, die dort gelagert werden sind Stückgut, wie Container, Maschinen, etc., und 1/3 entfällt auf Massengut, wie Greifergut (z.B. Kohle), Flüssiggut (z.B. Mineralöle) bzw. Sauggut (z.B. Getreide).

Insgesamt gibt es 4 Terminals davon sind 3 von der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG). Zur HHLA gehört das CTA (Altenwerder), das CTT (Tollerort) und das CTB (Burchardkai).

Neben diesen wurden vom Jahre 1866 bis heute insgesamt 60 Hafenbecken, welche der Be- und Entladung von Schiffen dienen, gebaut. Das größte Schiff, das in Hamburg anlegen kann ist 400m lang und kann 24.000 TEU (1 TEU entspricht der Größe eines 20 Fuß Containers) laden. Die Container werden mit fahrerlosen Transportmitteln, den AGV (automated guided vehicles), hin und her gefahren, was durch Unterboden-Radar möglich ist.

Neben dem Schiffstransport gibt es aber auch den Transport über Land. Hamburg besitzt mit drei Bahnhöfen den größten Eisenbahnhafen Europas, sodass der Containertransport auch per Bahn möglich ist.

„Zur Ehre Gottes, zum Besten des Reichs, zu Hamburgs Wohl!“ Mit diesen Worten weiht Kaiser Wilhelm II. am 29. Oktober 1888 den ersten Abschnitt der Speicherstadt ein.

Zu dieser Zeit wurden viele Häuser abgerissen, um das Lagerhaus zu bauen. Das älteste Haus steht dort bereits seit dem Jahre 1681.

Die Hamburger Speicherstadt ist ein Teil der Innenstadt von Hamburg. Der Name leitet sich von den Speichern, den Lagerhäusern, ab. Gelagert wurde dort, auf insgesamt 5 Stockwerken, Stückgut wie zum Beispiel Teppiche und vor allem Kaffee, Tee, Gewürze und Tabak. Die Güter wurden in Kisten, Säcken oder Fässern gelagert. Im Lager wurden die Güter in Wägen von A nach B gefahren und dann per Hand an den Lagerort getragen. Seilzüge ermöglichten es, die Ware auch in andere Stockwerke zu transportieren.

Mit dem Siegeszug der Containerschifffahrt verliert die Speicherstadt ab den 70er- Jahren jedoch nach und nach ihre ursprüngliche Funktion und nimmt immer mehr an hafenfremder Nutzung zu. Auf einer Nutzfläche von 630.000qm wird heute, außer Teppichen, kaum noch Ware gelagert. Stattdessen nutzen Werbeagenturen, Gastronomiebetriebe und Ausstellungen wie das Miniatur Wunderland oder das Speicherstadtmuseum, welches, passend dazu, einen guten Einblick in die Historie des Lagerhauses bietet, die alten Speicher. Heute ist das Lagerhauskomplex ein Weltkulturerbe der UNESCO und steht seit 1991 unter Denkmalschutz.

Artikel verfasst von Klasse AH 1-22