Chancenvielfalt und Karrieresprungbrett
 
Wie soll die nachhaltige KITA der Zukunft aussehen

Wie soll die nachhaltige KITA der Zukunft aussehen

Eingeladen waren 4 KITA-Leitungen, die die angehenden Sozialpädagogischen Assistenten/-innen der Beruflichen Schule in Ahrensburg, bei ihren Gedanken zum Thema „Wie soll eine nachhaltige KITA der Zukunft aussehen?“ fachlich unterstützen. Zu Beginn fasste Teresa Rausch (die betreuende Lehrerin) den bisherigen Arbeitsprozess der SPA zum Thema Nachhaltigkeit kurz zusammen. Anschließend präsentierten die Schüler/-innen ihre Ergebnisse bezogen auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Soziales, Ökologie und Ökonomie. Neben den klassischen, ökologischen Möglichkeiten wie Mülltrennung, Wasserautomat statt Wasserflaschen, Aufstellen von Regentonnen und kleinen Upcycling Projekten (Eigene Stadt aus leeren Jughurtbechern nachbauen) wurden auch die schwierigen Themen, gesellschaftliches Ansehen und Gehälter präsentiert und diskutiert.
Die Leitungen unterstützen die Jugendlichen bei den Aussagen, dass das gesellschaftlichen Ansehen der Berufsgruppe der SPA und Erzieher/-innen sich viel mehr steigern muss. „Wir machen frühkindliche Bildung, die Grundlage unserer Demokratie und unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Darauf baut sich alles auf,“ so eine Schülerin. „Das sollte sich auch in der Vergütung widerspiegeln,“ unterstütze sie ein Schüler. Herr Keim von der Städtischen Kindertagesstätte Pionierweg verwies darauf, dass „…die neue Förderung der PiA-SPA Ausbildung ab Sommer 2023 durch das Land Schleswig-Holstein und den Kreis Stormarn ein positiver Schritt zur Unterstützung der sozialen und ökonomischen Dimension von Nachhaltigkeit sei“. Vergütung ist aber von Leitung immer schwer zu entscheiden, da das in der Hand des Trägers oder der Kommunen liegt, die für die Personalabwicklungen verantwortlich sind. Trotzdem waren sich alle einig, dass sich nur etwas verändert, wenn regelmäßig diskutiert und aufmerksam gemacht wird.

Reger Austausch zwischen den Schüler/-innen SPA 1-21 und den Leitungen der KITAs

Ein weiterer entscheidender Aspekt, war die Ernährung der Kinder in den Einrichtungen. Alle waren sich einig, dass Brot, Gemüse und Obst in Brotdosen nicht noch zusätzlich mit Alu- oder Frischehaltefolie eingepackt werden muss. „Hier können die Eltern konkret Müll vermeiden“, so eine Schülerin. Die Leitungen berichteten, dass in allen vier Einrichtungen versucht werde, das Mittagessen an die Anzahl der Personen Mahlzeitgenau anzupassen. Das gelingt natürlich nicht immer. Dafür hatten die Schüler/-innen auch einen konstruktiven Vorschlag. Die Einrichtungen könnten mit nahegelegenen Landwirten zusammenarbeiten oder sich eigene Hühner halten. In dem Fall hätten die Kinder morgens frische Eier und wüssten wo sie mit den Essensresten bleiben. Alle vier KITAs kooperieren schon mit regionalen Anbietern, um nachhaltige Angebote z.B. die Milch vom Nachbarsbauern, in den KITA-Alltag zu integrieren. Es waren sich auch alle einig, dass die Anzahl der Fleischgerichte in der Woche reduziert werden kann und das Lieblingsessen der Kinder sowieso Kartoffelbrei mit Spinat ist, „auch wenn es manchmal eine schöne „Sauerei“ ist“, lachte einer der Schüler.

Ein weiterer Aspekt, der in die Nachhaltigkeitsdimension Soziales passt, ist die Integration von geflüchteten Fachkräften in die KITAS. „Für uns sind die geflüchteten Fachkräfte sehr wertvoll, da sie oftmals als Brückenbauer zu der steigenden Anzahl an geflüchteten Kindern in unserer KITA fungieren“, so Frau Schiemann aus der Kindertagesstätte Erlenhof. Die Schüler unterstrichen den positiven Umgang und wiesen darauf hin, dass es einfacher werden muss, diese ausgebildeten Fachkräfte in die KITAs zu integrieren.

Gemeinsam kamen alle Beteiligten zu dem Fazit, dass viele kleine Schritte in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, am Ende das Gesamtpaket ausmachen. „Jede KITA kann im Alltag an den unterschiedlichsten Stellschrauben drehen, um das Thema „Nachhaltigkeit“ täglich zu leben“, so Herr Bossert aus der Kindertagesstätte Regenbogenhaus in der Abschlussrunde. Frau Rausch bedankte sich nach zwei Stunden Austausch bei den KITA-Leitungen und bei den Schüler/-innen für eine lebhafte Unterrichtseinheit. Die Schüler/-innen versicherten den Leitungen, die neuen Gedanken mit in ihre Einrichtungen zu nehmen, um diese in den KITAs zu multiplizieren. „Für solche konstruktiven Auseinandersetzungen und so tolle Kooperationstreffen zwischen Theorie und Praxis komme ich gerne immer wieder in die Berufliche Schule in Ahrensburg, so Frau Kahlke, KITA Leitung der Kindertagesstätte Jungs Gemüse in Tangstedt.

Im Vordergrund sitzend von links nach rechts: Vier KITA-Leitungen: Herr Keim Städtische KITA Pionierweg, Frau Kahlke KITA Junges Gemüse, Herr Bossert KITA Regenbogenhaus, Frau Schiemann KITA Erlenhof