In den letzten Wochen hatten unsere AV-SH-Klassen die besondere Gelegenheit, an einer Veranstaltung von „Gefangene Helfen e.V.“ teilzunehmen. Die Veranstaltung bietet den Schülerinnen und Schülern tiefgehende Einblicke in das Leben von Straftätern, das Justizsystem und die Herausforderungen der Resozialisierung.
Während seines Vortrags erläutert Olly, ein ehemaliger Insasse, den Tagesablauf im Gefängnis und verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Gefangene konfrontiert sind. Olly teilt seine eigene kriminelle Vergangenheit und verdeutlicht die Konsequenzen seines Handelns. Ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung sind die interaktiven Rollenspiele, bei denen die Schülerinnen und Schüler selbst in die Situation eines/r Gefangenen versetzt werden. Dabei werden die unterschiedlichen Schweregrade der Straftaten sowie die entsprechenden Urteile besprochen.
Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, mithilfe von VR-Brillen das Innenleben eines Gefängnisses zu erleben. Olly erläutert den dortigen Tagesablauf sowie wichtige Regeln und Anweisungen. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern stellt er die Konsequenzen bei Nichtbefolgung von Anweisungen im Gefängnis dar und erklärt die Eskalationsstufen. Er spricht über Aspekte wie das schlechte Essen, das Gefühl der ständigen Lebendkontrolle am Morgen und den Verlust der persönlichen Freiheit. Diese ehrlichen Einblicke ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, das Gefängnis als Realität wahrzunehmen und sich mit den damit verbundenen Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. Er betont, dass Essensverschwendung und übermäßiger Konsum im Gefängnis nicht möglich sind und wie dies sein Verhalten bis heute beeinflusst hat. Abschließend berichtet Olly über sein Leben als Verbrecher und seine heutigen Ansichten. In einem weiteren Rollenspiel mit zwei Schülerinnen und Schülern wurden Gewaltkonflikte sowie Täter- und Opferrollen thematisiert.
Die Veranstaltung „Gefangenen helfen“ war eine wertvolle Erfahrung für unsere Schülerinnen und Schüler. Sie erhielten nicht nur Einblicke in das Leben und die Herausforderungen von Straftätern, sondern wurden auch dazu angeregt, über ihre eigenen Handlungen und deren mögliche Konsequenzen nachzudenken.
Wir bedanken uns herzlich bei Olly für seine Offenheit und seinen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung unserer Schülerinnen und Schüler.
